top of page
  • Reto Wittmer

KI im Stealth-Modus: Wo künstliche Intelligenz uns im Alltag unterstützt

Was haben Streaming-Dienste, aktuelle Börsennews und autonomes Fahren gemeinsam? Sie alle sind auf Technologie und digitale Innovation angewiesen, um zu funktionieren. Im Hintergrund befindet sich jedoch künstliche Intelligenz.

Künstliche Intelligenz oder KI ist mittlerweile ein allgegenwärtiger Begriff geworden. Doch während wir uns mit diesem Terminus vertraut gemacht haben, verschwimmt oft die Grenze zwischen KI und komplexen Algorithmen. Was genau unterscheidet die künstliche Intelligenz von einem hochentwickelten Algorithmus?


KI zeichnet sich vor allem durch ihre Fähigkeit aus, situationsbezogene Entscheidungen zu treffen. Der dahintersteckende Prozess basiert auf einem vorangegangenen oder fortlaufenden Lernprozess. Im Gegensatz dazu ist ein klassischer Algorithmus in der Regel fest implementiert und trifft Entscheidungen auf der Grundlage von Sensordaten, Benutzereingaben und bestimmten Trigger-Momenten.


Der Hype um KI ist zurzeit größer denn je, doch das Thema rund um die künstliche Intelligenz begleitet uns bereits seit fast 70 Jahren. Somit ist es kein Wunder, dass sie sich unbewusst, in manchen Fällen vielleicht etwas konkreter, in unseren Alltag eingeschlichen hat.

Streaming-Dienste

Für viele verbirgt sich hinter Streaming-Dienste ein simpler Algorithmus, jedoch kann dies auch als eine Form von KI beschrieben werden. YouTube, Spotify, Netflix und Co. - beinahe alle Streaming-Dienste sammeln Daten der User, um ihren KI-Algorithmus zu versorgen.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Sie zu Ihrem neuen Lieblingssong auf Spotify gekommen sind? Grund dafür sind die KI-Informationen über den Musikgeschmack der User, welche tagtäglich gesammelt werden. Basierend darauf entstehen Vorschlagelisten mit individuell zugeschnittenen Playlists und Empfehlungen.

Netflix setzt übrigens auch bei der Finanzierung von Film- und Serienproduktionen bereits auf maschinelles Lernen. Dank KI können sie vorausberechnen welche Titel sich in bestimmten Märkten voraussichtlich lohnen und welche nicht.

Soziale Medien

Ähnlich wie bei den Streaming-Diensten passen sich auch die Feeds der sozialen Netzwerke an individuelle Präferenzen an. Durch “Likes” oder “Follow”-Optionen werden von der KI dahinter Rückschlüsse gezogen, welche Post oder Werbungen für den einzelnen Nutzer interessant sein könnten.

Des Weiteren wird KI dabei verwendet, um mögliche fragwürdige Inhalte zu identifizieren. Bilder, Texte, Videos und Audiofiles mit einem schädlichen Inhalt werden automatisch herausgefiltert und gegebenenfalls gelöscht.

E-Mail-Filter

Haben Sie heute Ihre E-Mails schon gecheckt und einen leeren Spam-Ordner vorgefunden? Bedanken können Sie sich bei den KI-Filtern Ihres E-Mail-Providers. Um Muster in den Datenströmen zu finden, die auf Spam hinweisen, werden von diesen nämlich zahlreiche Informationen analysiert. Dazu gehören Aspekte wie die Formatierung, die Uhrzeit des Versands und die Anzahl der gesendeten E-Mails eines bestimmten Kontos.

Sprachübersetzung

In den letzten Jahren haben Programme wie Google Translate, DeepL und ähnliche sich deutlich weiterentwickelt. Anstatt einzelne Wörter isoliert zu übersetzen, wird nun in Sekundenschnelle der gesamte Satz analysiert, bevor er übersetzt wird. Durch die Berücksichtigung des Zusammenhangs zwischen den Wörtern können Sätze größtenteils sinnvoll übersetzt werden, einschließlich Redewendungen und spezifischer Ausdrücke, die in beiden Sprachen unterschiedlich klingen.

Google Translate findet Anwendung in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise auf Wikipedia, um Beiträge in anderen Sprachen zu übersetzen, oder auch im Nachrichtenbereich vieler Websites.

Bilderstellung/-erkennung

KI ist heutzutage ein fester Bestandteil in allen modernen Smartphones. Vor allem beim Erstellen von Bildern kommt die Technologie zum Einsatz. Die Kamera passt sich automatisch an unterschiedliche Lichtverhältnisse an, somit können Belichtung, Weißabgleich oder andere Einstellungen dynamisch adaptiert werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Auch die automatische Gesichtserkennung, um den Fokus auf Gesichter zu legen und diese schärfer darzustellen, basiert auf KI. Einige Smartphones sind sogar in der Lage ein Lächeln zu erkennen und die Kamera von selbst auszulösen oder einen Timer mit einem Winken zu aktivieren.

Mit der KI-basierten Bilderkennung wird auch eine effiziente Organisation und Kategorisierung von Fotos ermöglicht. Bilder können automatisch nach Inhalten wie Personen, Orten oder Objekten gruppiert werden.

Smart Home

Beleuchtungen und Temperaturen anpassen oder die Kaffeemaschine einschalten, sobald der Rollladen im Schlafzimmer hochfährt, sind Dinge, die auch ohne KI-Komponenten reibungslos funktionieren.

Ein lernfähiges Smart Home passt sich jedoch automatisch den Vorlieben und Wünschen der Besitzer an. Verhaltensmuster werden registriert und die KI kann daraus Rückschlüsse ziehen sowie verschiedene Nutzerprofile für die jeweiligen Personen entwickeln. Sobald die nötigen Daten über die Bewohner vorhanden sind, können dann Licht- und Temperaturverhältnisse automatisch an deren Präferenz angepasst werden.

Wetterberichte, Börsen-News und Sport-Highlights

Es dauert meist nur wenige Sekunden, bis Berichte zum Spiel gelesen werden können. Dies ist nicht etwas auf einen besonders schnellen Redakteur zurückzuführen, sondern auf den Einsatz künstlicher Intelligenz.

In Bereichen, in denen Berichte größtenteils auf Daten basieren, werden spezialisierte KI-Systeme eingesetzt. Diese sind in der Lage, basierend auf einem identischen Datensatz und möglichen Ereignissen, mehrere tausend völlig unterschiedliche Meldungen zu verfassen. Die KI analysiert und verarbeitet den Datensatz in Echtzeit, extrahiert relevante Informationen und generiert automatisch Berichte darüber. Vor allem bei diversen Spielberichten, Börsen-News oder Wettermeldungen steckt oft eine künstliche Intelligenz im Hintergrund.

Autonomes Fahren

Um vollständig autonom fahren zu können, muss die Elektronik in Fahrzeugen zigfach schneller rechnen können, als der Mensch. Das ermöglicht es den Autos, ihre Umgebung eigenständig zu erfassen und angemessen zu reagieren.

Künstliche Intelligenz spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie in Echtzeit alle erfassten Daten von Sensoren und Kameras auswertet, diese verknüpft und darauf basierend Entscheidungen trifft.

Verschiedene Systeme kommen bereits erfolgreich zum Einsatz. Ein Abstandsassistent ermöglicht es dem Fahrzeug, den Abstand zum vorausfahrenden Auto automatisch zu regulieren. Dabei bremst oder beschleunigt es, um einen sicheren Abstand einzuhalten. Ebenso sind Spurenhalteassistenten im Einsatz, um das Fahrzeug in der Mitte der Fahrspur zu halten.

Des Weiteren gibt es auch automatische Einparkhilfen, die es dem Fahrzeug ermöglichen, eigenständig in Parklücken einzufahren. Auch das Erkennen von diversen Verkehrsschildern, wie beispielsweise Tempolimits, verwendet Fähigkeiten von KI.

Wenn sie eines der oben genannten Beispiele in Ihrem Auto haben, befindet sich künstliche Intelligenz an Bord.

Navigation im Wandel

Um den richtigen Weg zu finden, wurden früher Straßenkarten verwendet. Sie wissen schon, die aus Papier, die vollständig geöffnet den gesamten Innenraum des Autos ausfüllen. Etwas später konnte man die gewünschte Zieladresse in ein Navigationssystem eingeben, das eine Route vorgeschlagen hat und genau nach dieser wurde dann gefahren.

Der Einsatz von komplexen Algorithmen ermöglichte dann die Berechnung der schnellsten Route.

Eine Navigation mit künstlicher Intelligenz sieht wie folgt aus: Das Navigationssystem berücksichtigt bei der Wegberechnung neben temporären Verkehrszeichen und Baustellen auch unvorhersehbare Ereignisse wie Unfälle oder Wetterbeeinträchtigungen, um die beste alternative Route zu bestimmen.

70 Ansichten0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page