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  • Reto Wittmer

Effektives Management von Legacy Systemen

In der dynamischen Welt der Informationstechnologie stehen Unternehmen oft vor der Herausforderung, Legacy Systeme zu managen. Legacy Systeme sind veraltete Software- oder Hardwareanwendungen, die trotz ihres überholten Zustands weiterhin in betrieblichen Prozessen eingesetzt werden, oft aufgrund von tiefen Integrationen und der Herausforderungen einer vollständigen Ablösung.

Diese Altsysteme, die einst das Rückgrat der Geschäftsprozesse bildeten, sind jedoch zunehmend problematisch geworden. In diesem Blogbeitrag betrachten wir ausführlich die Gründe für das Fortbestehen von Legacy Systemen, ihre damit verbundenen Probleme und präsentieren Lösungsansätze für eine effektive Ablösung.


Warum existieren Legacy Systeme?

Legacy Systeme haben ihre Daseinsberechtigung, die oft auf verschiedenen Faktoren beruht. Die Integration in die bestehende IT-Architektur, die Angst vor dem Risiko einer Systemumstellung ("Never change a running system"), die Kosten eines vollständigen Austauschs, und die Schwierigkeiten bei der Anpassung an moderne Technologien sind einige der Gründe, die Unternehmen zögern lassen, ihre Legacy Systeme abzulösen.


Probleme von Legacy Systemen

  • Kosten: Die finanzielle Belastung von Legacy Systemen ist vielschichtig. Neben den direkten Instandhaltungskosten für veraltete Hardware und Software fallen auch indirekte Kosten an. Die Suche nach spezialisierten Fachkräften, die mit veralteten Programmiersprachen umgehen können, und der Beschaffung von Ersatzteilen für veraltete Infrastruktur treiben die Ausgaben in die Höhe. Diese finanzielle Belastung wirkt sich nicht nur auf das Budget aus, sondern behindert auch die Investition in innovative Technologien.

  • Pflegeaufwand: Der Pflegeaufwand von Legacy-Systemen ist beträchtlich höher im Vergleich zu modernen Systemen. In vielen Fällen fehlt es an aktuellen Dokumentationen, was die Wartung erschwert. Der Mangel an Herstellersupport oder das Ausscheiden der ursprünglichen Entwickler aus dem Unternehmen verschärft die Problematik. Um ein Legacy System am Laufen zu halten, muss viel Zeit und Energie investiert werden.

  • Sicherheit: Die Sicherheit von Legacy Systemen ist eine wachsende Sorge. Da es nur in seltenen Fällen noch regelmäßige Sicherheitsupdates gibt, sind diese Systeme anfällig für Bedrohungen und Schwachstellen. Die fehlende Möglichkeit, zeitnah auf Sicherheitsbedenken zu reagieren, erhöht das Risiko von Datenverlust und stellt eine potenzielle Bedrohung für die gesamte Unternehmensinfrastruktur dar.

  • Zugriffsmöglichkeiten und Integration: Die mangelnde Zugriffsmöglichkeiten und Integration von Legacy Systemen stellen ein ernsthaftes Hindernis dar. Früher wurden Systeme oft als isolierte Einheiten entwickelt, ohne Rücksicht auf externe Schnittstellen. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Anpassung an moderne Geschäftsanforderungen und behindert die nahtlose Zusammenarbeit mit anderen Systemen.

  • Skalierbarkeit: Ein weiteres zentrales Problem von Legacy Systemen ist ihre begrenzte Skalierbarkeit. In einer Zeit, in der Unternehmen auf die Anforderungen von Big Data und dem Internet der Dinge reagieren müssen, sind Altsysteme oft nicht in der Lage, mit dem wachsenden Datenvolumen und den komplexen Anforderungen Schritt zu halten. Die fehlende Skalierbarkeit führt zu Engpässen und behindert die Flexibilität, um auf Marktveränderungen angemessen zu reagieren.

Lösungsansätze für die Ablösung

  • Strategische Datenmigration: Eine sorgfältige Planung und Datenmigration helfen, einen Datenverlust zu vermeiden. Durch eine schrittweise Überführung der Daten aus dem Legacy System in das neue System wird die Kontinuität gewährleistet.

  • Direkte Ablösung: Eine sofortige, unwiderrufliche Ablösung des Legacy Systems durch das neue System, ist zwar effizient, aber auch riskant. Dies erfordert eine umfassende Vorbereitung und klare Kommunikation, um Ausfallzeiten zu minimieren.

  • Teilfunktionalität auslagern: Sukzessive Ablösung von Komponenten, um eine kontinuierliche Überprüfung der Funktionalität zu ermöglichen. Dies minimiert Risiken und ermöglicht eine schrittweise Anpassung.

  • Temporärer paralleler Betrieb: Ein vorübergehender Vollbetrieb beider Systeme, der jedoch den höchsten Aufwand erfordert. Dieser Ansatz ermöglicht eine stufenweise Validierung und bietet eine Rückfalloption bei unvorhergesehenen Problemen.

Fazit

Die Ablösung von Legacy Systemen ist unvermeidlich, um mit den modernen Anforderungen der Technologielandschaft Schritt zu halten. Unternehmen müssen sorgfältig abwägen, welche Ablösemethode am besten zu ihren individuellen Anforderungen und Risikotoleranzen passt, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Ein strategisches Vorgehen ist entscheidend, um Funktionalität und Datenintegrität sicherzustellen.

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