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  • Reto Wittmer

Hacktivismus: Die Kontroverse der Cybersecurity-Subkultur

Das Wort "Hacktivismus" setzt sich aus den Begriffen "Hacking" und "Aktivismus" zusammen. Während viele Menschen glauben, dass Hacker ausschließlich eigennützige Absichten verfolgen, gibt es auch jene, deren Ziel darin besteht, politische Anliegen voranzutreiben. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Hacker-Kollektiv Anonymous.


Hacktivismus ist ein Akt des unbefugten Zugriffs auf Computersysteme aus politischen oder sozialen Gründen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf wichtige Anliegen wie Informationsfreiheit, Menschenrechte oder religiöse Überzeugungen zu lenken. Typischerweise konzentrieren sich Angriffe auf Regierungs- oder Unternehmensziele, insbesondere wenn diese Aktivitäten unterstützen, die den Idealen der Hacktivisten widersprechen.


Die Ziele der Hacktivisten

Hacktivisten verfolgen verschiedene Ziele, darunter die Umgehung von staatlicher Zensur. Dabei helfen sie Einzelpersonen die nationalen Firewalls zu vermeiden und bieten Demonstranten die Möglichkeit zur Online-Organisation.


Zusätzlich nutzen sie gelegentlich Social-Media-Tools zur Verteidigung von Menschenrechten und zur Unterstützung unterdrückter Bevölkerungsgruppen. Oft streben sie auch an, den Zugang zu Informationen zu verbessern oder die Autorität von Unternehmen und Behörden zu untergraben. In der Hacktivistenszene sind Anti-Globalisierungs- und Anti-Kapitalismus-Demonstrationen keine Seltenheit.


Wie gehen Hacktivisten vor?

Hacktivisten setzen verschiedene Taktiken ein, darunter DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service), bei denen Websites oder E-Mail-Adressen mit einer Flut von Datenverkehr überlastet werden, um sie vorübergehend offline zu nehmen. Andere Methoden umfassen Datendiebstahl, die Verunstaltung von Websites, die Verbreitung von Computerviren und Würmern zur Verbreitung von Protestbotschaften sowie das Übernehmen von Social-Media-Konten.


Es ist erwähnenswert, dass Hacker und Hacktivisten oft ähnliche Tools und Strategien verwenden, um ihre Ziele zu erreichen. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass Hacker nicht ausschließlich aus sozialen oder politischen Gründen handeln.


Arten von Angriffen

  • Denial of Service (DoS) und Distributed Denial of Service (DDoS): Bei diesen Angriffen werden normalerweise Bots verwendet, um eine Website mit einer großen Anzahl von Anfragen zu überfluten und sie vorübergehend offline zu nehmen.

  • Web Defacement: Dieser Angriffstyp beinhaltet das Eindringen in eine Website und die Veränderung ihres Inhalts. Dies kann politische oder religiöse Botschaften, obszöne Inhalte oder andere störende Informationen umfassen.

  • Website Mirroring/Website Replikation: Dies dient der Informationsfreiheit. Wenn eine Website zensiert wird, können Hacktivisten den Inhalt kopieren und unter einer neuen URL veröffentlichen, um sicherzustellen, dass er zugänglich bleibt.

  • Informationslecks: Aktivisten beschaffen sensible oder geheime Informationen von Insiderquellen, die Einzelpersonen, Unternehmen oder Regierungsbehörden in ein schlechtes Licht rücken. Diese Informationen werden schließlich auch veröffentlicht.

  • Doxing: Hierbei werden vertrauliche Informationen von Personen oder Institutionen öffentlich gemacht, darunter Adressen, Telefonnummern, private Nachrichten, Bankdaten und Identitäten. Doxing kann zu Reputationsschäden, finanziellen Verlusten und sogar physischen Gefahren führen.


Fazit

Hacktivisten operieren oft außerhalb der legalen Grenzen und streben Veränderungen an, die in den Augen des Betrachters sowohl positiv als auch negativ sein können. Wie bei allen subjektiven Themen hängt die Moral des Hacktivismus von individuellen Überzeugungen ab. Die Debatte über die ethischen und gesetzlichen Aspekte des Hacktivismus bleibt weiterhin kontrovers und relevant.

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