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  • Reto Wittmer

Privileged Access Management im Fokus

Privileged Access Management (PAM) ist eine Identitätssicherheitslösung, die Unternehmen vor Cyberbedrohungen schützt, indem sie kritische Ressourcen überwacht, unbefugte Zugriffe erkennt und abwehrt. Diese Sicherheitsstrategie basiert auf dem Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und Technologie, um einen Überblick darüber zu geben, wer privilegierte Konten nutzt und wie sich diese Personen nach der Anmeldung verhalten.


Die Grundidee hinter PAM besteht darin, die Anzahl der Benutzer, die Zugriff auf Administratorfunktionen haben, zu begrenzen und gleichzeitig zusätzliche Schutzebenen einzuführen, um die Folgen von Datenpannen zu minimieren, die durch Bedrohungsakteure verursacht werden können.

Funktionsweise von PAM

Unternehmen setzen auf PAM, um sich vor Gefahren im Zusammenhang mit dem Diebstahl von Anmeldedaten und dem Missbrauch von Privilegien zu schützen. PAM implementiert das Least-Privilege-Prinzip, bei dem Benutzer nur die für ihre Aufgaben erforderliche Mindestzugriffsebene erhalten. Diese bewährte Praxis in der Cyber-Sicherheitsbranche kann die Angriffsfläche verringern und das Risiko von böswilligen Insidern oder externen Cyber-Angriffen mindern.


Beispiele für privilegierten Zugriff

Domänenadministrator-Konto: Gewährt privilegierten administrativen Zugriff auf alle Workstations und Server innerhalb einer Netzwerkdomäne

Lokales Administratorkonto: Erlaubt Zugriff auf lokale Rechner und Geräte sowie die Durchführung von Änderungen.

Anwendungsadministratorkonto: Hat Vollzugriff auf bestimmte Anwendungen und die darin enthaltenen Daten.

Notfallkonto: Bietet im Notfall administrativen Zugriff auf sichere Systeme

Privilegierte Business-Benutzerkonten: Verfügen über weitreichende Berechtigungen entsprechend ihrem Aufgabenbereich.


Beispiele für nicht menschlichen privilegierten Zugriff

Anwendungskonto: Verwaltet den Zugriff auf eine bestimmte Anwendungssoftware

Service-Konto: Wird von Anwendungen oder Diensten genutzt, um auf das Betriebssystem zuzugreifen und Änderungen vorzunehmen.

Schlüsselkomponenten

Zugriffskontrolle

Die Zugriffskontrolle ist der Grundpfeiler von PAM. Sie definiert, wer auf welche Ressourcen zugreifen darf und unter welchen Bedingungen. Durch eine fein abgestimmte Zugriffskontrolle können Unternehmen sicherstellen, dass privilegierte Zugriffe auf das notwendige Minimum beschränkt werden.


Überwachung und Audit

Die Überwachung von privilegierten Aktivitäten ist entscheidend, um verdächtiges Verhalten rechtzeitig zu erkennen. Audit-Logs zeichnen alle Aktionen privilegierter Benutzer auf, was nicht nur die Identifizierung von Sicherheitsvorfällen erleichtert, sondern auch die Nachverfolgbarkeit für Compliance-Zwecke sicherstellt.

Automatisierung

Automatisierung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in PAM, insbesondere bei der Verwaltung von Zugriffsrechten. Durch die Automatisierung können Prozesse effizienter gestaltet und das Risiko menschlicher Fehler minimiert werden.

Unterschied zwischen Privileged Access Management und Identity Access Management

Identity Access Management (IAM) zielt darauf ab, die Rolle und den Aufgabenbereich jeder Person innerhalb einer Organisation zu definieren, um ihre Arbeit korrekt und effizient zu erledigen. Im Gegensatz dazu konzentriert sich PAM darauf, den Zugriff durch die Schaffung eines Systems von privilegierten und nicht privilegierten Konten zu überwachen und zu begrenzen. PAM dient der Sicherung von Daten und der Reduzierung des Risikos von Datenschutzverletzungen.

Privileged Access Management kann in Verbindung mit IAM eingesetzt werden, um Prozesse einzurichten und zu definieren, welche Arten von Rollen und Funktionen Zugriff auf bestimmte sensible und kritische Daten haben sollen.

Warum ist Privileged Access Management wichtig?

Schutz vor internen Bedrohungen

Interne Bedrohungen können genauso gefährlich sein wie externe Angriffe. Durch PAM können Unternehmen den Zugriff von internen Benutzern auf sensible Daten begrenzen und sicherstellen, dass nur autorisierte Personen mit erweiterten Rechten arbeiten können. Dies minimiert das Risiko von Insider-Bedrohungen, sei es durch versehentliche Fehler oder böswillige Handlungen.


Compliance-Anforderungen erfüllen

In vielen Branchen existieren strenge Compliance-Anforderungen, die den Schutz und die Überwachung privilegierter Zugriffe vorschreiben. PAM hilft dabei diese Anforderungen zu erfüllen, was nicht nur rechtliche Konsequenzen vermeidet, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Partnern stärkt.


Verhinderung von Credential-Hacks

Credentials von privilegierten Benutzern sind besonders begehrt für Hacker. Durch die effektive Verwaltung von Zugriffsberechtigungen und die Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung kann Privileged Access Management dazu beitragen, Credential-Hacks zu verhindern und die Sicherheit kritischer Systeme zu gewährleisten.

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