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  • Reto Wittmer

Die Revolution des Datenmanagements: Edge Computing

Die Art und Weise, wie wir Daten sammeln, verarbeiten und auf unzählige Geräte weltweit übertragen, hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Ein wesentlicher Treiber dieser Veränderung ist das aufstrebende Edge Computing. Ursprünglich entwickelt, um die Entfernung zwischen Datenquellen und zentralen Rechenzentren zu verkürzen, hat sich Edge Computing zu einer unverzichtbaren Technologie entwickelt, insbesondere im Kontext des rasanten Wachstums des Internet of Things (IoT) und der stetigen Nachfrage nach Echtzeitdatenverarbeitung.


Edge Computing im Überblick

Edge Computing ist Teil einer verteilten Computing-Technologie, bei der die Datenverarbeitung nahe den Endgeräten oder Anwendern stattfindet, anstatt in entfernten Rechenzentren. Im Grunde genommen setzt Edge Computing auf eine dezentrale Datenverarbeitung, bei der die Daten entweder direkt in den Endgeräten oder in ihrer unmittelbaren Nähe verarbeitet werden. Der Begriff "Edge" leitet sich von "Ecke" oder "Rand" ab und symbolisiert, dass die Datenverarbeitung am Rande des Netzwerks erfolgt, anstatt zentral in der Cloud. Dies ermöglicht es Edge-Computing-Systemen, Massendaten aus IoT-Geräten, intelligenten Fabriken, Versorgungsnetzen und Verkehrssystemen ohne Verzögerung zu verarbeiten und bei Bedarf unmittelbar Maßnahmen zu ergreifen.


Die Hauptmotivation hinter Edge Computing besteht darin, die Latenzzeiten zu reduzieren, insbesondere für Anwendungen, die nahezu in Echtzeit arbeiten. Unternehmen können auch Kosten für Bandbreite, Datenvolumen und Cloud-Speicherplatz sparen, da die Daten lokal verarbeitet werden. Dies gewährleistet, dass sensible Daten und speziell entwickelte Algorithmen auf dem Firmengelände verbleiben und nicht in die Cloud gelangen. Die Technologie wurde entwickelt, um die wachsende Anzahl von IoT-Geräten und den damit verbundenen Datenfluss zu bewältigen.


Edge Devices und Gateways

Edge Devices können eine breite Palette von Geräten sein, von IoT-Sensoren in Produktionshallen bis hin zu Smartphones und vernetzten Haushaltsgeräten. Im Wesentlichen handelt es sich um datenerzeugende Geräte am Netzwerkrand, darunter Sensoren, Maschinen, Fahrzeuge und intelligente IoT-Geräte. Innerhalb einer Edge-Computing-Infrastruktur werden Edge Gateways als Knotenpunkte zwischen dem Internet of Things und dem Kernnetzwerk eingesetzt. Sie bieten Schnittstellen für verschiedene Übertragungstechniken und Kommunikationsstandards, wie zum Beispiel Ethernet, WLAN und Bluetooth.


Edge Computing im Zusammenspiel mit der Cloud

Es ist wichtig zu betonen, dass Edge Computing keine Alternative zur Cloud ist, sondern vielmehr eine sinnvolle Ergänzung. Es bietet folgende Funktionen:

  • Datenerfassung und -aggregation: Statt alle Daten zentral in die Cloud zu übertragen, erfolgt die Datenerfassung nahe der Quelle. Dies wird durch Mikrocontroller in den Geräten oder Edge-Gateways ermöglicht, die Daten von verschiedenen Geräten zusammenführen und eine Vorverarbeitung vornehmen.

  • Lokale Datenspeicherung: Bei großen Datenmengen, die in Echtzeit übertragen werden müssen, ist eine Cloud-Übertragung oft nicht praktikabel. Daher werden relevante Daten dezentral am Netzwerkrand vorgehalten.

  • KI-gestütztes Monitoring: Die dezentralen Recheneinheiten von Edge Computing ermöglichen ein kontinuierliches Monitoring der angeschlossenen Geräte. Mit Hilfe von Machine-Learning-Algorithmen ist eine Echtzeit-Statusüberwachung möglich.

Vor- und Nachteile von Edge Computing

Vorteile

  • Schnellere Datenverarbeitung und -speicherung, insbesondere für Echtzeitanwendungen.

  • Bessere Einhaltung von Compliance-Anforderungen, da ein Großteil der Daten im lokalen Netzwerk verbleibt.

Nachteile

  • Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Daten am Netzwerkrand erfordern eine angemessene Absicherung der IoT-Geräte.

  • Variierende Anforderungen der IoT-Devices an Rechenleistung und Konnektivität können die Zuverlässigkeit von Edge Devices beeinträchtigen.

  • Komplexere Netzwerkstruktur im Vergleich zur zentralisierten Cloud-Architektur.

  • Höhere Anschaffungskosten für Edge-Hardware im Vergleich zu zentralisierten Cloud-Architekturen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Edge Computing eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der steigenden Datenmengen und der Anforderungen an Echtzeitdatenverarbeitung spielt. Unternehmen sollten jedoch die Herausforderungen im Bereich Sicherheit und Komplexität berücksichtigen, während sie diese aufregende Technologie in ihre Infrastruktur integrieren.

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