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  • Reto Wittmer

Advanced Persistent Threats (APTs): Ablauf und Verteidigung

Sie gelten als eine der gefährlichsten und raffiniertesten Formen von Angriffen, die der Sicherheit von digitalen Infrastrukturen auflauern: Advanced Persistent Threats (APTs)


Was sind Advanced Persistent Threats?

APTs sind eine spezielle Art von Cyberangriffen, die sich durch ihre Langfristigkeit, Raffinesse und ihren Fokus auf gezielte Intentionen auszeichnen. Anders als herkömmliche Cyberangriffe sind APTs darauf ausgerichtet, lange Zeit unentdeckt in einem Zielnetzwerk zu verweilen, um sensible Informationen zu sammeln, kritische Infrastrukturen zu sabotieren oder geschäftskritische Prozesse zu stören. Die Akteure hinter APTs sind in der Regel hochqualifizierte und gut finanzierte Hackergruppen oder Geheimdienste, die aufgrund ihrer Ressourcen und ihres Fachwissens in der Lage sind, auch fortschrittliche Sicherheitsmechanismen zu umgehen.

Ablauf eines Advanced Persisten Threats

APTs folgen einem strategischen Prozess, um ihr Ziel zu erreichen. Der Ablauf eines typischen APT-Angriffes kann wie folgt aussehen:

Aufklärung (Reconnaissance)

Die Angreifer führen zunächst eine umfassende Aufklärung durch, um ihr Ziel genau zu identifizieren und die Schwachstellen des Zielnetzwerks zu ermitteln. Dies kann durch Social Engineering, Phishing oder das Ausnutzen bekannter Sicherheitslücken geschehen.

Erstes Eindringen (Initial Compromise)

Nachdem eine Schwachstelle gefunden wurde, wird diese genutzt, um in das Zielnetzwerk einzudringen. Dabei können technische Angriffsmethoden, wie Malware oder Zero-Day-Exploits eingesetzt werden.

Verweilen im Netzwerk (Persistence)

APTs sind darauf ausgerichtet, lange unentdeckt im Zielnetzwerk zu verweilen. Dabei werden Mechanismen etabliert, um ihre Präsenz zu verschleiern und regelmäßige Sicherheitskontrollen zu umgehen.

Laterale Bewegung (Lateral Movement)

Einmal im Netzwerk, bewegen sich die Angreifer lateral von einem System zum anderen, um sich weiter in das Netzwerk zu verbreiten und an wertvolle Daten zu gelangen.

Datenabfluss (Data Exfiltration)

Das Hauptziel von Advanced Persistent Threat ist es, sensible Informationen zu sammeln und diese aus dem Netzwerk zu entfernen. Dies erfolgt meist schrittweise über längere Zeiträume hinweg.

Spuren verwischen (Covering Tracks)

Bevor die Angreifer entdeckt werden, versuchen sie, ihre Spuren zu verwischen und jegliche Hinweise auf ihre Aktivitäten zu beseitigen, um ihre Identität und Zugehörigkeit zu verschleiern.

Wie kann man sich gegen APTs verteidigen?

Die Bekämpfung von APTs erfordert eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie und eine Kultur der Cybersicherheit innerhalb einer Organisation. Hier sind einige wichtige Maßnahmen, die Unternehmen und Organisationen ergreifen können, um sich gegen APTs zu verteidigen.


Risikobewertung

Die Identifikation der wertvollsten Vermögenswerte und die Evaluierung der Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, sind entscheidend. Regelmäßige Schwachstellenbewertungen helfen dabei, potenzielle Eintrittspunkte für Angreifer aufzudecken.


Sicherheitsbewusstsein

Eine umfassende Sensibilisierung der Mitarbeiter bezüglich Cybersecurity und APTs ist von großer Bedeutung. Dabei sollten Phishing-Angriffe und Social-Engineering-Angriffe besonders hervorgehoben werden, da diese oft den Auftakt eines APT-Angriffs darstellen.


Sicherheitsarchitektur

Die Implementierung einer mehrschichtigen Sicherheitsarchitektur mit Firewalls, Intrusion Detection Systemen, Intrusion Prevention Systemen und Endpoint Protection ist äußerst wirksam, um die Erfolgschancen eines Angriffs zu minimieren.


Echtzeit-Überwachung

Ein umfassendes Überwachungssystem, das verdächtige Aktivitäten in Echtzeit erkennt, ist unerlässlich. Dabei kann ein SIEM (Security Information and Event Management) -System helfen, Anomalien zu erkennen.


Sicherheits-Updates

Software und Systeme sollen stets auf dem neuesten Stand gehalten werden, um potenzielle Einfallstore für Angreifer zu schließen.


Zugriffssteuerung

Die Implementierung einer robusten Zugriffssteuerung gewährleistet, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff auf sensible Daten haben.

Fazit

Advanced Persistent Threats stellen eine erhebliche Bedrohung für Unternehmen und Organisationen dar. Ihre Komplexität und Hartnäckigkeit erfordern eine proaktive und umfassende Sicherheitsstrategie. Indem Organisationen sich bewusst mit den Bedrohungen auseinandersetzen, Mitarbeiter schulen und geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, können sie das Risiko von APT-Angriffen erheblich reduzieren und ihre digitalen Vermögenswerte schützen.

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